AWO: Linn fordert konsequenteres Vorgehen gegen Kinderarmut
Existenzsicherung für Kinder muss her
Anlässlich des Besuches von Franz Müntefering und Heiko Maas am vergangenen Wochenende stellte der stellvertretende AWO-Kreisvorsitzende des Landeskreises St. Wendel, Gerald Linn, die neue Kampagne „Kinderarmut. Erkennen, laut werden, handeln!“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) vor. Linn führte dabei an, dass bereits jedes sechste Kind im Saarland als arm gilt. Statistisch gesehen seien dies mittlerweile rund 24.000 Mädchen und Jungen, die bis zu 15 Jahre alt sind.
Kinderarmut ist vielschichtig und bedeutet immer auch Armut in der gesamten Familie. Armut führt zu materieller Armut, schlechterer gesundheitlicher Versorgung, geringere frühkindliche Förderung, schlechtere Chancen im Bildungssystem und insgesamt betrachtet zu schlechteren gesellschaftlichen Beteiligungsmöglichkeiten. Linn: „Armut scheint erblich zu sein, denn es kommt viel zu häufig vor, dass Familien über mehrere Generationen hinweg von der Sozialhilfe leben. Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulleistung ist auch im Saarland besonders eng. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.“
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) fühlt sich seit ihrem Bestehen insbesondere den benachteiligten Personengruppen verpflichtet, zu denen inzwischen auch Familien gehören. „Kinderarmut müsse im Saarland viel entschlossener bekämpft werden. Wir brauchen mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und die Einführung einer eigenen Existenzsicherung für Kinder“, fordert der stellvertretende AWO-Kreisvorsitzende, Gerald Linn, auch Mitglied des geschäftsführenden SPD-Kreisvorstandes St. Wendel und Ortsvorsteher in Eitzweiler.