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Unser Schwimmbad: Ein alarmierendes Gutachten und der folgenreiche Realitätsverlust

17 Mai 2014

Ein vom Gemeinderat in Auftrag gegebenes Gutachten mit der Erstellung eines betriebswirtschaftlich-strategischem Optimierungskonzepts hat erschreckende und alarmierende Ergebnisse gebracht. Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Die Saunaerweiterung ist in wesentlichen Teilen nicht gut gemacht worden. Dennoch hat die Saunaerweiterung fast 1 Mio. € gekostet. Von dem vorgeschwärmten Besucherzuwachs auf 60.000 und mehr pro Jahr ist die Realität weit entfernt – weniger als 45.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr in die Saunaanlage – vor der kostspieligen Erweiterung waren es immerhin schon mehr als 37.000 Besucher. Wir hatten versucht, diese Saunaerweiterung zu verhindern, sind allerdings an der CDU-Fraktion und dem Bürgermeister gescheitert. Unser Vorschlag, die Sauna kostengünstiger und effektiver zu modernisieren, wurde abgelehnt.

Das Gesamtdefizit des Schaumbergbades 2012 betrug ca. 1.050.000 EUR.
Das Gutachten prognostizierte für 2017 bei unveränderte Weiterführung ein jährliches Defizit in Höhe von mehr als 1.250.000€. Bei den vorgeschlagenen Veränderungskonzepten würde immer noch ein jährliches Defizit von über 820.000€ verbleiben.
In allen Varianten wurde eine Ergebnisverbesserung von rund 100.000€ durch eine Verpachtung der Cafeteria bereits berücksichtigt.

Ein jährliches Defizit von mehr als 820.000€ übersteigt die finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Die Zukunft des Schaumbergbades ist damit mehr denn je gefährdet. Bis dato galt ein jährliches Defizit von weniger als 500.000€ pro Jahr angesichts unserer Haushaltssituation als unumgänglich. Denn folgendes macht die Dramatik der nüchternen Zahlen sehr deutlich: Allein die Differenz zwischen der Gutachtereinschätzung und den bisherigen Zielvorstellungen beträgt ca. 325.000€, das ist erheblich mehr als die Summe aller Maßnahmen in unserem Haushaltssanierungskonzept. Es besteht erheblicher und kurzfristiger Handlungsbedarf. Es bestand auch schon in den vergangenen Jahren Handlungsbedarf, der leider nicht mit dem notwendigen Engagement angegangen wurde:
Eine andere Eigentümer- und Betreiberstruktur fordern wir seit Jahren. Wir fordern auch schon längere Zeit eine Verpachtung der Cafeteria. Wir haben in der Gemeinderatssitzung vom 09.04.2014 einen Antrag auf eine Verpachtung der Cafeteria gestellt. Wir sind davon überzeugt, dass eine Verpachtung weder für die Gäste noch für das Personal negative Folgen haben wird.

Doch was machen, bzw. sagen Bürgermeister und CDU-Fraktion dazu: Die Cafeteria wird nicht verpachtet. Das Ziel der Defizitsenkung auf weniger als 500.000€ bleibt. Bei so viel Realitätsferne blieb nicht nur dem Gutachter ein verzweifeltes Kopfschütteln…

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