SPD Tholey kritisiert EVS wegen Ausgleich für ausgefallene Müllabfuhr
Der Entsorgungsverband Saar (EVS) bietet seit einigen Wochen mit Veröffentlichungen in den Tholeyer Nachrichten eine „Ausgleichsaktion“ für die ausgefallenen Müllabfuhren zum Jahreswechsel an. Diese Aktion kritisiert die SPD Tholey scharf.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, Klaus-Dieter Kirsch, sagt hierzu klar: „Zum Jahreswechsel hörten sich die Stellungnahmen und Zusagen des EVS noch ganz anders an. In vielen Veröffentlichungen – u. a. auch in den Tholeyer Nachrichten vom 31.12.2010 – warb der Entsorgungsverband bei den Bürgerinnen und Bürgern noch um Verständnis für die außergewöhnliche Witterungslage. Der EVS versprach damals die nicht erfolgten Leerungen des alten Jahres nicht in die Gebührenabrechnungen des neuen Jahres aufzunehmen.“
Dies ist für die Gebührenzahler wichtig, da zum Jahresbeginn das Gebührensystem umgestellt wurde. Von dem bisher rein tonnenabhängigen Abrechnungsmodell wurde auf eine leerungsabhängige Gebührenberechnung umgestellt. Deshalb wird jede Entleerung der Mülltonne gezählt und dem Gebührenzahler in Rechnung gestellt.
Klaus-Dieter Kirsch dazu: „Die Zusagen des EVS zum Jahresbeginn müssen im Nachhinein als reine Taktik und als Beruhigung für die damals sehr aufgebrachte Bevölkerung verstanden werden. Das jetzt gemachte Angebot ist sehr bürokratisch, zeitaufwendig und vor allem auch teurer für den Gebührenzahler.“
Die Tholeyer SPD hat kein Verständnis für das derzeitige Verhalten des EVS in dieser Sache. Es trägt auch nicht zur Vertrauensbildung bei den Menschen für den EVS bei. „Der Tholeyer Gemeinderat hat sich mit seiner einstimmigen Entscheidung für die Einführung des neuen Gebührensystems weitsichtig und für unsere Umwelt auch gegen Stimmungen für eine reine Verwiegungsabrechnung ausgesprochen. Wir dürfen daher vom EVS auch erwarten, dass er zu seinen Zusagen steht – zumal den Gebührenzahler für die nicht erfolgten Müllentsorgung überhaupt keine Schuld trifft“, meint Kirsch. „Wir werden dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung bringen und hoffen, dann mit einer überzeugenden Resolution des gesamten Gemeinderates ein Einlenken des EVS erreichen zu können.“